Jan Schlaudraff zieht Bilanz über Herbstsaison

Eine turbulente Herbstsaison liegt hinter uns - und wie schon im Vorjahr kann man diese Monate getrost mit einer Hochschaubahn vergleichen. Nach einem starken Start kam der Einbruch. In Runde 7 gegen die Vienna mussten mit Marcel Ritzmaier und Andree Neumayer gleich zwei Spieler teils schwer verletzt vom Platz - die Partie selbst ging mit 1:2 verloren. Danach folgten das Match gegen den GAK, das die Gäste aus Graz mit 3:1 für sich entscheiden konnten, die heftige 1:4 Niederlage auswärts gegen Stripfing und die Heimniederlage gegen Leoben. Die Folge: Das Trainerduo Stephan Helm und Emanuel Pogatetz wurde entlassen - Geschäftsführer Sport Jan Schlaudraff hat daraufhin interimistisch das Ruder übernommen. Ab diesem Moment ist es wieder bergauf gegangen - die darauffolgenden drei Runden haben sieben Punkte gebracht. Außerdem steht das Rudel nach einem Sieg über Austria Lustenau im UNIQA ÖFB Cup Viertelfinale. In der letzten Partie der Hinrunde gegen Horn mussten die Wölfe wieder eine bittere Niederlage hinnehmen - das letzte Spiel vor der Winterpause gegen Sturm Graz II ging aber wieder klar mit 3:1 an den SKN. 

Jetzt heißt es für uns einmal, Bilanz zu ziehen.

Geschäftsführer Sport Jan Schlaudraff - wie würdest Du diese Herbstsaison denn zusammenfassen? 

"Ich würde es so zusammenfassen, dass natürlich nicht alles schlecht war - uns allerdings jene fünf bis sechs Wochen, in denen wir nur einen Punkt geholt haben, die gesamte Saison beziehungsweise unsere Ziele gekostet haben. Diesen 14 Punkten, die wir in dieser Zeit auf die Tabellenführung verloren haben, laufen wir nun hinterher."

Der Knackpunkt war das Spiel gegen die Vienna - was ist da mit der Mannschaft passiert? 

Wir haben da ein sehr gutes Spiel gespielt, sind danach aber mit zwei schweren Verletzungen und ohne Punkte dagestanden. Ich denke, dass das alles zusammen ein Schock war - wir sind dann einfach nicht mehr in die Spur gekommen, obwohl man sagen muss, dass wir auch gegen den GAK die klar bessere Mannschaft gewesen sind. Danach haben wir uns aber nicht mehr gefangen - und da waren dann eben auch Spiele dabei, die wirklich schlecht waren - wie Stripfing und Leoben. 

© GEPA

Nach dem Trainerwechsel kam der Aufschwung - aber wie schwierig war diese Zeit denn für die Spieler im Nachhinein? 

Natürlich war es für sie nicht einfach - weil sie ja auch wussten, dass sie ihren Anteil daran hatten, dass es mit diesem Trainerteam nicht geklappt hat. Trotzdem möchte ich festhalten, dass wir natürlich auf die sehr gute Arbeit, die Stephan und Emanuel hier hinterlassen haben, aufbauen konnten. Vor allem, was die taktische Ausrichtung und das fußballerische Vermögen der Mannschaft betrifft. Wir konnten uns nach dem Trainerwechsel auf die Basics konzentrieren. Darauf, Einzelgespräche zu führen, Selbstvertrauen aufzubauen, die Köpfe wieder frei zu bekommen und es für die Spieler einfacher zu machen. Dass die Mannschaft richtig guten Fußball spielen kann, hat sie ja oft genug bewiesen. Das zeigen auch die Ergebnisse der letzten Wochen. Man muss der Mannschaft jedenfalls ein Kompliment machen, dass sie sich wieder gefangen hat und aus der schwierigen Phase zurückgekommen ist. 

Jetzt heißt es durchatmen, Kräfte sammeln und dann wieder voll konzentriert in die Frühjahrssaison starten. Was erwartest Du von jedem einzelnen Spieler in der freien Zeit in Sachen „Mindset“? 

Ich erwarte mir, dass die Spieler den Urlaub nutzen - mit Familie und Freunden. Sie sollen auf andere Gedanken kommen. Es war eine schwierige Saison, die nicht so gelaufen ist, wie wir es uns vorgestellt haben. Danach erwarte ich, dass wir die Ansprüche an uns selbst maximal raufschrauben. Das hab ich auch der Mannschaft gesagt. Wir haben eine gute Qualität im Kader und eine gute Stimmung - jeder Spieler muss aber den Anspruch haben, immer seine Topleistung zu bringen, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und immer den maximalen Erfolg für sich und den Verein erreichen zu wollen. Daran werden wir weiter arbeiten - und wir werden uns anschauen, wer tatsächlich bereit ist, alles zu geben. 

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Was ist Dein Ziel für die „zweite Halbzeit“ der Saison? 

Wir wollen in jedem Spiel alles geben und im besten Fall auch in jedem Spiel Punkte holen. Als Ziel könnte man ausgeben, dass wir quasi „best of the rest“ sein wollen. Wir haben jetzt 7-8 Mannschaften, die wirklich eng beieinander liegen - und da muss das Ziel sein, sich hier durchzusetzen und hinter dem GAK, der leider uneinholbar vorne liegt, Platz zwei zu holen.

Wolf

#weareone

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