Nach einer verschlafenen ersten Spielhälfte gelang gegen den FC Liefering leider keine Aufholjagd – die Jungbullen zogen unseren Wölfen die „Weiße Weste“ aus.
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei – klar also, dass das Wolfsrudel nach den beiden Auftaktsiegen auch im dritten Saisonspiel voll und ganz auf Sieg eingestellt war. Doch die Salzburger Jungbullen vom FC Liefering hatten da vom Start weg etwas dagegen.
Schon in der 4. Minute gab’s den ersten Warnschuss – Keeper Franz Stolz kam gegen Nicolo Turco im Strafraum zu spät, der Elfmeterpfiff blieb aber aus, weil der Neo-Stürmer der Gäste aus Abseitsposition gestartet war. Zehn Minuten später hatte man dann aber weniger Glück. Nach einer Ecke schlief die gesamte Abwehr – allen voran Christoph Messerer. Und Benjamin Atiabou konnte völlig unbehindert zum 1:0 für die Lieferinger einköpfen.
Ein Weckruf für unsere Blau-Gelb Roten? Leider nein. Ganz im Gegenteil. Nach vorne ging praktisch gar nichts. Und in der Defensive gab’s immer wieder Patzer, die den engagierten und enorm flinken Gästen immer wieder Chancen ermöglichten. So tauchte etwa Mohammad Sadeqi völlig alleine vor Stolz auf, verzog aber knapp (16.).
In der 35. reagierte das Trainer-Duo Helm/Pogatetz auf den mauen Auftritt ihrer Schützlinge mit einem Doppeltausch – Stefan Thesker und Marc Stendera ersetzten Sebastian Bauer und Christoph Messerer. So richtig Fahrt nahm die SKN-Maschinerie aber vorerst trotzdem nicht auf. Den ersten (!) Torschuss gab’s erst in der Nachspielzeit durch Marcel Ritzmaier. Der ging aber knapp daneben.
Nach dem Wechsel sahen die 1.655 Fans dann endlich ein SKN-Team, das so richtig den Vorwärtsgang eingelegt hatte. Schon in Minute 46 hatte Kapitän Christian Ramsebner den Ausgleich auf dem (einbandagierten) Kopf. Der Ball ging nur um Zentimeter am Tor vorbei. Und drei Minuten war es Bernd Gschweidl – er war zur Pause für Rio Nitta gekommen - der mit einem satten Schuss nur ganz knapp scheiterte.
In der Folge hatten die Wölfe die Partie im Griff, ohne allerdings wirklich gefährlich zu werden. Die nächste Top-Chance gab’s erst in Minute 78 – nach einer herrlichen Flanke des eingewechselten Kevin Monzialo kam Gschweidl völlig allein vor Keeper Jonas Krumrey zum Kopfball, setzte die Kugel aber daneben. Zwei Minuten später knallte dann Din Barlov, der für Ritzmaier gekommen war, den Ball alleine am Fünfer stehend in die Wolken. Und weiter rollte die Angriffsmaschinerie in Richtung Lieferinger Tor, das die Gäste in der Schlussphase mit Mann und Maus verteidigten. Und das letztendlich mit Erfolg.
Ein bitterer Abend für das Wolfsrudel und Trainer Stephan Helm, der die Partie wie folgt einschätzte: „In den ersten 30 Minuten waren wir praktisch nicht vorhanden, haben uns so richtig die Schneid abkaufen lassen. Nach dem Wechsel hat die Mannschaft dann eine echte Reaktion gezeigt, sich am Ende aber leider nicht belohnt. Man hat eben wieder gesehen, dass man in dieser Liga nichts, aber schon gar nichts geschenkt bekommt. Jetzt heißt es die Lehren aus dem Spiel zu ziehen. Mund abwischen … und weiter geht’s:"
SKN St. Pölten – Liefering 0:1 (0:1)
Tor: 0:1 (14.) Atiabou
SKN St. Pölten: Stolz; Bauer (35. Thesker), Ramsebner, Carlson; Keiblinger (65. Monzialo), Neumayer, Ritzmaier (71. Barlov), Messerer (35. Stendera), Dombaxi; Nitta (46. Gschweidl), Tadic
Liefering: Krumrey; Atiabou (67. Gevorgyan), Zikovic, Mendes Moreira, Mellberg; Trummer (60. Lukic), Diabate (60. Paumgartner), Sulzbacher, Sadeqi; Jano (67. Neumann), Turco (86. Lechner)
Gelbe Karten: Ramsebner (22., Foul), Stolz (66., Kritik), Gschweidl (75., Foul) bzw. Diabate (28., Foul), Sulzbacher (47., Foul), Lukic (64., Unsportlichkeit), Paumgartner (73., Foul), Zivkovic (76., Unsportlichkeit), Neumann (81., Foul), Lechner (87., UNsportlichkeit)
NV Arena; SR Sadikovski, 1.655 Zuschauer
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