Einmal mehr haben die Wölfe in dieser Saison das Glück gezwungen – bei der Salzburger Austria feierte die Sekerlioglu-Elf einen Last Minute-Auswärtssieg und baute so die Tabellenführung weiter aus.
Trainer Cem Sekerlioglu hatte seine Schützlinge gewarnt – vor Aufsteiger Austria Salzburg, vor der Leidenschaft des Gegners und auch vor den tollen Fans der Mozartstadt-Veilchen. Und er sollte Recht behalten. Denn vom Start wegübernahmen die Hausherren das Kommando, machten enormen Druck. Die erste Chance hatte dann Christian Gebauer. Der Neuzugang vom SCR Altach verfehlte aber mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze das Tor ganz knapp(12.). Erst danach bekam das Wolfsrudel die Partie besser in den Griff, klopfte dann selbst erstmals am Tor des Gegners an: Dirk Carlson brachte den Ball ins Zentrum, Winfred Amoah übernahm am langen Eck direkt, scheiterte aber mit seinem guten Schuss an Salzburg-Keeper Simon Nesler-Täubl. Auch bei einem Kopfball von Sondre Skogen eine Minute später, hätte es im Kasten der Salzburger klingeln können, der Norweger wuchtete aber eine Stendera-Flanke drüber.
Da kurz vor der Pause Gebauer und Paul Lipczinski – seinen Schuss klärte Kapitän Stefan Thesker auf der Linie – eine Doppelchance für die Gastgeber liegen ließ, ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen.
Aus denen kamen unsere Blau-Gelb-Roten top-motiviert zurück. Und schon nach vier Minuten hatte El Hadj Mane die Führung auf dem Fuß, doch der Senegalese scheiterte alleine vor Nesler-Täubl.
Die Gastgeber machten es dann in Minute 57 besser: Nach schöner Vorarbeit von Denizcan Dosgun verwertete Gebauer staubtrocken zum 1:0. Ein echter Weckruf für die Wölfe, die aber danach die besten Chancen liegen ließen. Auch, als man nur mehr gegen zehn Veilchen anlief – Denis Kahrimanovic musste nämlich in Minute 75 mit Gelb-Rot vorzeitig unter die Dusche.
So sah es bereits nach der ersten Saisonniederlage für Cem Sekerlioglu und sein Team aus. Doch aufgeben gibt es nicht bei den Wölfen. Und in Minute 88 belohnte man sich erstmals. Timo Altersberger brachte Goalgetter Marco Hausjell in Position und dem gelingt momentan einfach alles … sein Abschluss war nicht unbedingt gut, abgefälscht fand er aber doch den Weg ins Tor – 1:1. Der Startschuss für eine vogelwilde Schlussphase, in der zuerst Furkan Dursun die Stange traf. Dann vernebelte auf der Gegenseite Daniel Bares vom Fünfer. Und last but not least ließ Reinhard Young das Wolfsrudel jubeln: Thesker flankte in den Salzburger Strafraum, fand dort Reinhard Young … und der köpfte zum 2:1 ein (90.+5)! Was folgte, war Freude pur. Natürlich auch bei Trainer Cem Sekerlioglu: „Die Burschen haben wieder einmal ihr Herz in die Hand genommen und nach dem Rückstand noch eines draufgelegt. Das macht mich unheimlich stolz. Salzburg hat uns das Leben mit einem überragenden Publikum im Rücken sehr schwer gemacht. Kompliment! Heute haben wir sicherlich nicht so gut gespielt wie sonst, der Kampfgeist war aber hervorragend.“
SV AUSTRIA SALZBURG – SKN ST. PÖLTEN 1:2 (0:0)
Torfolge: 1:0 (57.) Gebauer,1:1 (88.) Hausjell, 1:2 (95.) Young
Gelb-Rote Karte: Kahrimanovic (75.,Foul)
Gelbe Karten: Kahrimanovic(16., Foul), Aigner (25., Foul) bzw. Riegler (55., Foul), Krasniqi (82., Foul)
Salzburg: Nesler-Täubl;Sandmayr, Aigner, Meisl, Marusic; Kahrimanovic, Bjelic; Gebauer, Cosgun (79.Theiner), Lipczinski (70. Sorda); Bares
St. Pölten: Knett; Riegler(79. Ferstl), Skogen, Thesker, Carlson; Krasniqi, Stendera; Amoah (84.Altersberger), Hausjell, Mane (66. Dursun); Young
Max-Aicher-Stadion, 1.700 Zuschauer, SR Sadikovski