Coach Cem Sekerlioglu hatte nach drei Siegen in Folge seine Schützlinge vor dem Derby auf eine aggressive und bissige Amstettner Elf vorbereitet. Und damit traf er den Nagel auf den berühmten Kopf.
Denn der blau-gelbe Lokalrivale präsentierte sich vom Anpfiff weg als unangenehmer Gegner, der gleich den Vorwärtsgang einlegte. Und in Minute acht auch zur ersten Chance kam – doch Yanis Eisschell scheiterte mit seinem Schuss an Christopher Knett.
Die Wölfe taten sich einigermaßen schwer ins Spiel und zu Torabschlüssen zu kommen. Doch in Minute 21 war es dann soweit – Goalgetter Marco Hausjell fand jedoch in Tiago Estêvão seinen Meister. Das war es dann aber auch schon mit den Highlights in Halbzeit eins. Die Zuschauer sahen zwar eine muntere und flotte Partie, die sich aber hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen abspielte.
Das änderte sich dann im zweiten Abschnitt. Da standen die beiden Keeper dann mehr im Mittelpunkt. Als erster war Knett an der Reihe: Nach einer Flanke scherzelt David Peham die Kugel mit dem Kopf Richtung Tor, aber er scheitert (54.). Auf der Gegenseite prüft der eingewechselte Din Barlov Amstetten-Schlussmann Estêvão mit einem Kopfball (59.). Bei einem Schuss von Christoph Messerer muss er zehn Minuten später nicht eingreifen, der streicht hauchdünn am kurzen Eck vorbei. Dann sind wieder die Hausherren an der Reihe, nach einem Eckball prüft Joshua Steiger Knett mit einem Kunstschuss – der bleibt einmal mehr Sieger (71.). Ab diesem Zeitpunkt übernimmt dann das Wolfsrudel immer mehr das Kommando. Und in der Nachspielzeit hat man dann gleich drei Mal die Chance auf Sieg Nummer vier. Doch Marc Stendera scheitert mit einem Freistoß und danach mit einem Abschluss innerhalb des Strafraums an Estêvão. Und last but not least kratzt Niklas Pertlwieser den Ball nach einem Schuss von Dirk Carlson von der Linie. So bleibt es letztendlich beim 0:0, das für Cem Sekerlioglu aber alles andere als ein Beinbruch ist: „Wir haben hier einen Punkt mitgenommen, sind weiter ungeschlagen und haben einmal mehr unser Spiel auf den Platz gebracht – ich bin also durchaus zufrieden. Natürlich gab’s auch die eine oder andere Situation, die wir besprechen werden. Aber wie schon gesagt, ein Remis in einem hitzigen Derby gegen eine aggressive und gute Truppe ist durchaus okay.“
SKU Amstetten - SKN ST.PÖLTEN 0:0
Gelbe Karten: Steiger (28., Foul), Peham (61., Foul), Graagger (90., Unsportlichkeit) bzw. Krasniqi (75., Kritik), Barlov (90. +5, Unsportlichkeit)
Amstetten: Estêvão; Deinhofer (63. Wimhofer), Pertlwieser, Offenthaler; Köchl, Steiger (77. Grubhofer), Eisschill, Gragger; Mayer (90. Zellhofer), Peham (77. Würdinger), Conathe
SKN St. Pölten: Knett; Riegler, Thesker, Skogen, Amoah (85.Altersberger), Messerer (78. Mane), Stendera, Krasniqi (85. Kleinbruckner), Carlson, Dursun (57. Barlov), Hausjell (85. Kurt)
Ertl Glas-Stadion, 1.340 Zuschauer, SR Hameter